Ich war total auf meine Arbeit fixiert. Es musste immer 150-prozentig sein, keiner durfte merken, wie erschöpft ich war. Die Ärzte meinten, ich hätte Depressionen, aber das war nicht so. Drei Jahre hat es gedauert, bis klar war was ich habe. Durch die Selbsthilfe-gruppe merke ich, ich bin nicht allein damit. Ich kann jetzt die Zeiten, in denen ich mich gut fühle, besser nutzen. Ich war schon total zurückgezogen, jetzt habe ich wieder Kontakte. Manchmal muss ich mich selber motivieren, ich will ein gutes Beispiel sein für die Anderen.

Ich will unterstützen, dass die Leute früher auf die Idee kommen sich Hilfe zu holen. Und dass sie sich auch trauen dran zu bleiben, auch wenn sie von manchen Ärzten als Simulanten behandelt werden. Nach den Treffen gehen wir noch ins Café, einfach etwas lockere Unterhaltung. Ohne Muss, denn dieses Muss erschöpft auch schon wieder.“

Anita Medek, Bankkauffrau
Deutsche Fibromyalgie-Vereinigung
[Fibromyalgie ist eine chronische Erkrankung, gekennzeichnet durch Schmerzen mit wechselnder Lokalisation in Muskulatur, Gelenken und Rücken. 2 bis 4 % der Bevölkerung sind betroffen.]