Wenn du niemanden hast, mit dem du reden kannst, frisst du alles immer mehr in dich rein. Du kannst Sport machen, dich auspowern, das Problem bleibt. Die Selbsthilfegruppe habe ich in der Rehaklinik kennengelernt. Ich sagte mir, das tut dir gut, das kannst du auch zu Hause machen.
Über meinen Therapeuten habe ich dann meine Gruppe gefunden. Dort kann ich mein Herz freimachen und reden, und das bleibt in dem Raum, da wird draußen nicht drüber geredet. Wenn jemand wieder reden kann, sieht man direkt, wie die Lebensenergie zurückkommt. Ich gehe wieder mehr raus, und ich erlege mir Arbeiten auf, zu denen ich früher keine Lust hatte. Ich habe meinen Chor ein ganzes Jahr vernachlässigt, jetzt gehe ich wieder hin. Die anderen in der Gruppe fragen, wann ich wieder auftrete, das ist eine Energiequelle. Zusammen mit Kiss werbe ich bei Veranstaltungen für die Selbsthilfe- gruppe. Ich habe Depressionen und ich stehe dazu.“
Rolf-Karlheinz Roß, Pflegefachkraft
Selbsthilfegruppe für Menschen mit Depression und Angst
[Depression ist die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung. Fast jeder fünfte Deutsche erkrankt einmal im Leben daran. Zurzeit sind 5 % der Bevölkerung betroffen, das sind gut vier Millionen Menschen.]