Ich bin ein Mann, stehe im Berufsleben, und plötzlich kann ich nicht mehr, ich zeige Schwäche. Ich meine, ich bin der Einzige auf der ganzen Welt, dem es so geht und ich glaube, ich werde verrückt. – So war das damals für mich. Während der Behandlung habe ich gemerkt, wie gut der Austausch in der Gruppe tut. Meine Familie und der Freundeskreis und die Kollegen bei der Polizei reagieren sehr positiv. Wenn sie es erfahren, sind sie erst erstaunt: du, das hätte ich nicht gedacht, du warst doch immer so fröhlich! Aber dann bekomme ich viel Zuspruch, dass ich dazu stehe. Ganz wichtig ist das Vertrauen: Was in der Gruppe gesprochen wird bleibt in der Gruppe. Wenn es einem so schlecht geht, ist man nah am Wasser gebaut, das Gedankenkarussell hält nicht an, in der Gruppe öffnet man seine Seele. Ich gehe mit meinem Gesicht für die Selbsthilfe-gruppe an die Öffentlichkeit. Burnout ist so ein wichtiges Thema, so viele rutschen in diese Krankheit. Selbsthilfe ist für mich wie ein Strohhalm im See, an dem man sich festhalten und an Land schwimmen kann.“
Stefan Malek, Polizist
Selbsthilfegruppe Burnout
[Burnout beschreibt einen chronischen körperlichen und emotionalen Erschöpfungszustand, der verschiedene Beschwerden verursacht.]